Helene D

Helene Maria Duwentester

Helene Maria Duwentester, kurz Leni, wurde 1928 geboren und ist 1989 verstorben. Dazwischen lebte sie viele Jahre in Lübben im Spreewald. Sie war meine Großmutter und in meiner Kindheit verbrachte ich viel Zeit in Lübben. Viele schöne Erinnerungen gibt es an meine Großeltern und die Zeit. Das Wasser der Spree und der vielen kleinen Nebenarme dabei immer gegenwärtig, ob am Spielplatz um die Ecke, beim Spazieren gehen auf dem Deich, beim Eislaufen im Winter, beim Paddeln im Sommer. Paddeln – sobald das Wetter es zuließ, liehen wir (Synke und ihre Schwester) uns Faltboote aus und ab ging es auf unserer Stammroute Kanal hoch, Spree runter, einmal unter die Trauerweide (die es leider nicht mehr gibt), einmal um die Liebesinsel – Lübbener wissen, wovon ich rede.

Ist das der Grund, dass ich jetzt so viel und lange auf dem Wasser unterwegs bin? Ich weiß nich. Warum erzähle ich also davon?

Wir haben einen Namen gesucht. Es musste ein Frauenname sein (logisch) und einer , der gut klingt und zu uns passt. Viele schöne Namen haben wir gefunden, es gibt tatsächlich ziemlich viele Wassergöttinnen und das sollte doch passen. Dachten wir. Aber irgendwie fühlte es sich noch nicht richtig an. Und dann war er plötzlich da, der Gedanke, ein Name mit wirklicher Bedeutung, etwas abgekürzt, damit er ans Heck passt – Helene D.

Helene D schwimmt seit April 2021 in Kröslin am Steg. Sie ist eine Elan 350.

Modell:Elan 350
Name:Helene D
Länge:10,60 m
Breite:3,50 m
Tiefgang:2,15 m
Segelfläche:70,5 m² (mit Genua)
Segelausstattung:Groß, Genua, Fock, Code 0, Gennaker A2 und A4, Spinnaker

Grün

In der Werft sahen wir sie dann gleich am Steg schwimmen, ein ganzes Stückchen weg vom Auto. Deshalb parkten wir gleich mal um. War ein komisches Gefühl, so das erste Mal. Der Motor lief jedenfalls gut, die Ruder reagierten präzise. Angelegt kam jetzt der anstrengende Teil. Alles ausladen, gleich das Bimini abbauen (das braucht kein Mensch, jedenfalls wir nicht – wenn jemand jemanden kennt, der jemanden kennt, der eins braucht 3,20 m breit, dann hier Bescheid sagen) und im Hänger verstauen, was komplizierter war, als gedacht. Und dann alles ins Schiff laden und dabei irgendwie so verstauen, dass man sich noch bewegen kann. Das war genauso anstrengend, wie gedacht. Für den ersten Tag reichte es. Spaghetti mit Spinat-Bärlauch-Pesto gab es noch und dann Schlaf.

Helene D Seitenansicht

Am Samstag legten wir unpünktlich um 10:20 Uhr ab, etwas Schlaf muss auch mal sein. Aus dem Stand heraus hängten wir eine dicke Bavaria ab. Auf Höhe Palmer Ort kramten wir unseren Gennaker heraus, für eine halbe Stunde, dann wars das erstmal mit dem Wind. Das befürchtete Flautenloch, wegen dem wir eigentlich schon viel früher ablegen wollten, war angekommen. Na egal. Zum Ausprobieren hat es gereicht. Um 15:30 Uhr erreichten wir Kröslin und legten unser Schiff an seinen angestammten Platz. Im Kopf schon eine lange Liste von Dingen (Schoten, Schäkel, Rollen usw.) die wir für unseren Junitörn noch brauchen.

Grün? Man kann nicht übersehen, dass Helene D ein paar grüne Details hat, ab Werk sozusagen. Die Steuerräder sind grün und die Leichtwindsegel haben ebenfalls grüne Details. Wir haben den Namen am Heck noch ergänzt und die Innenausstattung durchzieht ebenfalls ein grüner Faden. Man muss dabei aufpassen, dass es nicht zuviel wird. Das meine ich hier aber nicht mit grün. In einem der alten Filmlieblinge – Das fünfte Element – spielt Chris Tucker den durchgeknallten Moderator Ruby Rhod und lässt sich von seinem Team immer bestätigen, wie grüün er doch gerade war – auf seine ganz spezielle Chris-Tucker-Art. Grün steht in dem Kontext für genial und toll. Fast ständig hörte ich, während wir segelten im Kopf also, wie sich alle überschlagen, zu beteuern wie absolut grün er gerade war. Und da kommt mein Gedanke wieder bei unserer Elan 350 an.

Du bist grün, Helene D, aber sowas von!